
7.11.2025 // 10-18 Uhr // Workshop: Rassismuskritik als Teil von Professionalisierung // Anmeldeschluss: 2. November
13. Oktober 2025Wir leben in einer Welt voller Gegensätze – extremer Reichtum trifft auf massive Armut. Diese Ungleichheiten prägen nicht nur das globale Zusammenleben, sondern auch unsere Bildungsarbeit. Wie kann Bildung dazu beitragen, globale Ungerechtigkeiten sichtbar zu machen, ohne zu vereinfachen? Wie sprechen wir über Macht, Privilegien und Verantwortung – und wie schaffen wir dabei Räume für kritisches Denken und solidarisches Handeln?
Der Fachtag beinhaltet:
• Inputs von Menschen aus Bildungspraxis und Zivilgesellschaft
• Workshops zu Methoden, Perspektiven und Materialien
• Raum für Austausch, Diskussion – und neue Ideen
Ob Schule, außerschulische Bildung, politische Bildung oder entwicklungspolitisches Engagement – alle, die Bildungsarbeit gestalten, sind herzlich willkommen.
PROGRAMM
- 9.30 Uhr: Ankommen und Begrüßung
- 10 Uhr bis 12 Uhr: Vortrag und Diskussion
Wann, wenn nicht jetzt?
Von der Verantwortung des Globalen Lernens in Zeiten von extremen Superreichen, armen Sündenböcken und aufkommendem Faschismus
Bildung zu Armut und globaler Ungleichheit gehört zum Kern des Globalen Lernens. Globales Lernen scheitert aber oft bei der Analyse der Ursachen, der Benennung wirksamer Lösungsansätze – und beim Anknüpfen an die Lebenswelt der Teilnehmenden.
Verschärft wird dieses Problem durch die aktuelle Zuspitzung globaler Krisen, die fortschreitende Konzentration von Reichtum und Macht in den Händen weniger und das Erstarken rechtsextremer Bewegungen. Globales Lernen muss sich deshalb heute mehr denn je neu erfinden, um einen Beitrag zum Verständnis globaler Probleme und möglicher Lösungen zu leisten.
Im Vortrag formuliert Christoph Ernst eine Kritik des Globalen Lernens zu Armut und Reichtum und macht Vorschläge für eine andere Ausrichtung und Positionierung unserer Bildungsarbeit.
Christoph Ernst ist politischer Ökonom. Er macht seit 15 Jahren politische und ökonomische Bildung und war unter anderem 2012-2019 Mitarbeiter des EPIZ Berlin und 2023/24 Promotor für Globales Lernen in Hamburg.
- 12.00 Uhr bis 12.45 Uhr: Mittagessen
- 13 Uhr bis 14.30 Uhr: Methodenworkshops
Option 1:
„Wenn die Welt eine Straße wäre…“
„Wenn die Welt eine Straße wäre…“ ist eine von Globales Lernen Harburg entwickelte Methode, die globale Ungleichheit und Armut sichtbar und anschaulich machen soll. Die Methode dient als machtkritischere Alternative zum Weltverteilungsspiel. Sie arbeitet mit dem Gedankenexperiment, dass die gesamte Weltbevölkerung in zehn Häusern, nach ihrem Wohlstand sortiert, leben würde. Wir werden die Methode in dem Workshop gemeinsam durchspielen und sie im Anschluss daran kritisch auf ihre Möglichkeiten und Grenzen hin untersuchen, insbesondere mit Blick auf die Zielgruppe von Schüler*innen bzw. Jugendlichen.
Globales Lernen Harburg (GLH) macht Bildungs- und Stadtteilarbeit in Form von Workshops und Projekten für und mit verschiedenen Zielgruppen in Harburg. Wir arbeiten mit Schulen sowie mit Vereinen und Initiativen im Stadtteil. Unser Fokus liegt auf Themen, durch die Verbindungen zwischen globalen Zusammenhängen und dem Stadtteil erkennbar werden. Wir arbeiten dabei mit machtkritischen, dekolonialen und diskriminierungssensiblen Ansätzen.
Option 2:
Hip Hop/Rap in der (entwicklungs-)politischen Bildungsarbeit
Hip Hop ist mehr als Musik – er ist Sprachrohr, Kreativität und Empowerment. In diesem Workshop erproben wir Rap und andere Elemente der Hip-Hop-Kultur als Methoden für die Bildungsarbeit: Wie lassen sich komplexe globale Themen in Rhythmus und Reim übersetzen? Welche Chancen bietet Hip Hop für Partizipation, Ausdruck und kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Fragen? Gemeinsam entwickeln wir praxisnahe Ideen und erarbeiten Zugänge, die junge Menschen auf Augenhöhe ansprechen.
Rapper Marc Agten ist Gründer des Projekts „Beats, Rymes & History“ ein gerapptes Kulturvermittlungsformat, welches er unter seinem Künstlernamen Sherlock F. im Hamburger Stadtraum anbietet. Dabei hat er das Thema Kolonialismus im Fokus – denn hier finden sich viele Anhaltspunkte in Hamburg, wie unter anderem auch in Jenfeld und dem sog. Tansania Park. Diesen hat er für alle Interessierten künstlerisch aufgearbeitet und in ein Führungsformat angepasst.
- 14.30 Uhr Auswertung und Verabschiedung
Anmeldung bis 31.10.25 an buchen@lernort-kulturkapelle.de oder hier: https://lernort-kulturkapelle.de/events/fachtag-armut-und-reichtum/
Adresse: Lernort Kulturkapelle im Iselpark, Georg-Wilhelm-Straße 162, 21107 Hamburg-Wilhelmsburg
Gefördert von Engagement Global, Katholischer Fonds, Wilhelmsburger Inselpark Bezirk Hamburg-Mitte